Training für die Psyche
Die Corona-Pandemie hat wie ein Brennglas verschiedene gesellschaftliche Probleme in den Fokus gerückt. Dazu zählt auch das psychische Wohlbefinden. Daten zeigen, dass sich Deutsche bereits in den ersten Monaten der Pandemie weniger glücklich, dafür aber beunruhigter und einsamer fühlten. Der Stellenwert der mentalen Gesundheit wird aufgrund derartiger Ergebnisse mehr und mehr erkannt und auch stärker in der medialen Öffentlichkeit thematisiert.
Sportliche Aktivität und regelmäßiges Training setzen an dieser Stelle an und bieten eine wunderbare Möglichkeit, das psychische Wohlbefinden zu steigern. Während einer Trainingseinheit werden vermehrt Signalstoffe ausgeschüttet, die die Verbindung von Nervenzellen anregen. Außerdem werden Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin oder Noradrenalin produziert, die zu dem zufriedenen, glücklichen Gemütszustand beitragen, den auch Du bestimmt schon einmal nach Deinem Training hattest.
Eine besonders schwerwiegende Art der psychischen Störung ist die Depression. Doch auch hier geben Untersuchungen Grund zu Hoffnung. Sportliche Aktive haben ein 20 % geringes Risiko an Depression zu erkranken. Zudem bescheinigt eine Übersichtsarbeit von 2021 Kraft-/Ausdauertraining sogar eine vergleichbare Wirksamkeit wie Psychotherapie oder Antidepressiva. Entsprechend empfiehlt auch die European Psychiatric Association (EPA) zur Behandlung von Depression zwei bis drei, etwa 45 Minuten lange Trainingseinheiten pro Woche. Ein weiterer Vorteil in diesem Kontext ist: Positive Auswirkungen von regelmäßigem Training wie besserer Schlaf, eine erhöhte Lebensqualität, mehr Muskulatur oder eine gesteigerte kardiovaskuläre Fitness kommen noch hinzu!
Neben einer Verbesserung der Gemütslage bestätigen Untersuchungen, dass Sport Selbstwirksamkeit vermitteln und Angstzustände lindern kann. Darüber hinaus können wir durch Training unser Stressmanagement optimieren.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sportliches Training nicht nur die physische sondern auch die psychische Gesundheit verbessert.
Literatur
https://bmcpsychology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40359-021-00565-y
https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archive/archive-2021/issue-6/physical-activity
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https://www.karger.com/Article/FullText/350946
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1756084/